Zwei Nachwuchsmedizinerinnen erhalten Stipendium des Landkreises Emsland

Artikel vom 23. September 2021 Meppen. Diana Tholen und Mara Stedem sind die neuen Stipendiatinnen des Landkreises Emsland. Die beiden Medizinstudentinnen erhalten künftig über die Meilenstein Weiterbildungsgesellschaft für Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Emsland gGmbH finanzielle Unterstützung. 

Tholen und Stedem gehören zu den damit aktuell insgesamt zehn Studierenden der Humanmedizin, die das Stipendium in Anspruch nehmen. Seit seiner Einführung in 2014 entscheiden sich jährlich ein bis zwei Studierende für das Stipendium. Sie verpflichten sich damit, nach ihrem Medizinstudium fünf Jahre als Allgemeinmediziner im Landkreis Emsland tätig zu sein. Im Gegenzug unterstützt der Landkreis Emsland sie während der Regelstudienzeit von 75 Monaten mit 500 Euro monatlich und damit insgesamt 37.500 Euro.

„Wir werden ihre Karrieren in jeglicher Hinsicht begleiten“, sichert Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis zu, die damit auch auf Angebote wie praktische Kurse für angehende Medizinerinnen und Mediziner u. a. zur Chirurgie, Notfallmedizin oder Neurologie in den emsländischen Krankenhäusern hinweist. „Hier kümmern sich die Chefärzte persönlich um den Nachwuchs. Die beste Möglichkeit, die Häuser kennenzulernen“, sagt sie. Etwa 300 Medizinstudierende sind über Meilenstein vernetzt und erhalten neueste Informationen über die Gesundheitsregion Emsland oder zu konkreten Projekten u. a. in der Telemedizin. 

Die 20-jährige Tholen ist in Werlte aufgewachsen. Nach dem Abitur am Hümmling-Gymnasium verbrachte sie ein Auslandsjahr in Australien, dass sie ein wenig früher als geplant Corona bedingt beenden musste. Als sie aus Australien zurückkehrte, lag ihre Studienplatzzusage für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vor, wo Tholen seit 2020 Humanmedizin studiert. Ihre Mutter, Allgemeinmedizinerin in Lorup, weckte schon früh ihr Interesse für den Arztberuf und vor allem für die Allgemeinmedizin. „Hier hat man es mit jedem gesundheitlichen Bereich und jeder Altersgruppe zu tun“, begründet die Studentin ihren Berufswunsch. Dabei ist ihre Rückkehr ins Emsland gesetzt: „Das gute Gemeinschaftsgefühl und die emsländische Natur vermisse ich in der Großstadt. Düsseldorf ist schön, aber dort muss ich die Straßenbahn nehmen, um ins Grüne zu kommen“, sagt sie.

Die 21-jährige Mara Stedem ist in Aschendorf groß geworden. Sie absolvierte ihr Abitur am Mariengymnasium Papenburg. Da Stedem zunächst keinen Studienplatz erhalten konnte, entschied sie sich für den Bundesfreiwilligendienst beim Malteser Hilfsdienst und war dort im Rettungsdienst eingesetzt, wo sie auch die Prüfung zur Rettungssanitäterin ablegte. Seit April 2021 studiert sie Humanmedizin an der MSH Medical School Hamburg, einer privaten Hochschule für gesundheitliche Berufe. Durch ihren Vater, einem Allgemeinmediziner in Aschendorf, hat Stedem schon als Kind den Berufswunsch entwickelt, Ärztin zu werden. „Im Rettungsdienst sieht man Patienten nur für den kurzen Moment der Notfallbetreuung. Wir wissen dann nicht wie es weitergeht. Als Arzt oder Ärztin begleitet man Familien über Jahre“, sagt sie. Auch das selbstständige Arbeiten in einer eigenen Praxis reize sie.

Wer Kontakt zu Meilenstein herstellen möchte, kann dies unter der E-Mail-Adresse julia.thole@emsland.de und der Rufnummer 05931/44- 2194.

Das Stipendium ist eine von zahlreichen Förderungen, die der Landkreis Emsland seit 2014 auf Beschluss des Kreistages zur Sicherung der Ärzteversorgung im Landkreis Emsland anbietet. Die Gesellschaft Meilenstein koordiniert seit 2010 weitere Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung.

Bild: Mara Stedem und Diana Tholen (vorne, v. l.) unterzeichnen die Stipendiatsvereinbarung mit dem Landkreis Emsland. Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (stehend, r.) und Julia Thole von Meilenstein nahmen die neuen Stipendiatinnen in Empfang. (Foto: Landkreis Emsland)

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