Artikel vom 20. November 2022
Beim auch weiterhin ungeschlagenen Ligaprimus des Turn-Klubb zu Hannover zeigten die Volleyballerinnen des SC Spelle-Venhaus eine achtbare Leistung. In einer Regionalligapartie der großen Unterschiede blieb beim 3:1 Sieg (25:14, 25:16, 26:28, 25:21) der Gastgeberinnen ein Punktgewinn für die Emsländerinnen verdient, aber dennoch erneut verwehrt.
Im Vorfeld hätte man von klaren Verhältnissen ausgehen können. Die Damen aus der Landeshauptstadt hatten in 5 siegreichen Spielen gerade einmal 2 Sätze abgegeben. Eine Vielzahl der Spielerinnen kann auf Erfahrungen aus der 2ten und 3ten Liga zurückgreifen. Zudem ist die urige Spielhalle für alle Auswärtsteams doch recht speziell. Die SCSVlerinnen hingegen belegen bei 4 Punkten Platz 9. Im neu zusammengestellten Team kommen die vornehmlich Jugendspielerinnen aus dem eigenen Verein und haben in der vergangenen Saison zumeist noch in der Bezirks- und Landesliga aufgeschlagen. Der Ausfall von Chrissi Witschen und die noch nicht vollständig wieder genesene Madita Brüning runden das „Bild der Gegensätze“ ab.
Ziel der Spellerinnen war es, das „vergeigte“ Spiel in Lintorf vergessen und es gegen die Tabellenführerinnen besser zu machen. Und dies sollte über weite Strecken gelingen. Da das junge Team in solch einem Match nichts zu verlieren hatte, startete Jäger für alle recht überraschend im Zuspiel mit der erst 13jährigen Emma Neugebauer, die damit ihr Debüt in der Startaufstellung feierte, den ersten Satz durchspielte und ihre Sache gut machte. Zudem spielte Nele Hüsing zunächst für Jana Holtel auf der Außen-Annahme-Position. „Wenn nicht in solch einem Spiel, wann dann? Beide haben gut trainiert und sich den Startplatz verdient. Anne und Jana sollten sich zudem zunächst ein Bild von den Gegnerinnen machen und für die Folgesätze beraten. Spiele gewinnt man nicht unbedingt immer mit dem ersten Satz“, so der Speller Coach nach dem Spiel ob der ungewöhnlichen starting six. Obwohl dieser Durchgang deutlich an Hannover ging, spielten die Spellerinnen befreit und mutig auf. Ab Satz 2 stellte Jäger zur gewohnten Besetzung um. Zunächst tat man sich noch schwer gegen die routiniert und unbeeindruckt aufspielenden Tabellenführerinnen. Allerdings kam das junge Team immer mehr ins Rollen, nahm den Elan, Mut und die leidenschaftliche Spielfreude mit in Durchgang 3. Auf beiden Seiten wurde nun um jeden Ball gekämpft, lange Rallyes konnten die Spellerinnen zunehmend für sich entscheiden und setzten Hannover bereits mit platzierten Aufschlägen immer mehr unter Druck. Auch im Angriff zeigte man eine beherzte und variantenreiche Vorstellung. Das Satzfinale verlief dann auf Messers Schneide – mit dem besseren Ende für den SCSV. Während hier noch der Sack zugemacht werden konnte, blieb es den Hannoveranerinnen nach einem ebenfalls spannenden und hochklassigen 4ten Durchgang belassen, diesen und somit das Spiel für sich zu entscheiden. Somit zeigten die Spellerinnen erneut eine mutige, angriffslustige und leidenschaftliche Leistung. Wie bereits in den hinten heraus knappen Spielen gegen Leschede und Lohne reichte es allerdings erneut äußerst knapp nicht, sich in den Tie-Break und somit mindestens einen Punkt zu erkämpfen. Sowohl die gezeigte Leistung aller Akteurinnen, vor allem aber die deutlich sichtbare Entwicklung jeder einzelnen Spielerin, als auch die Präsentation als eingeschworenes und sehr harmonisches Team lassen weiterhin hoffen, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis sich die SCSVlerinnen mit Punkten für ihre Arbeit belohnen. In diesem Spiel konnte dies Tina Scheepers tun. Sie erhielt ihre erste MVP-Auszeichnung und belohnte sich damit für eine erneut gute und engagierte Leistung. Auf Seiten der Gastgeberinnen wurde Marit Hölscher gewählt.
Mit einer sehr guten Saisonleistung und frohen Mutes für die kommenden Aufgaben (nächsten Sonntag, den 27.11.2022 gegen den SC Union Emlichheim 2 in heimischer Halle) machte sich das Team im Reisebus auf den Rückweg. Vor heimischer Kulisse sollen dann endlich die nächsten Punkte eingefahren werden.