Bei Rot über die Ampel – Unfall fordert zwei Verletzte

Lingen. Weil ein Autofahrer am Mittwochmittag auf der Haselünner Straße über eine rot geschaltete Ampel gefahren ist, ereignete sich ein Verkehrsunfall mit zwei Verletzten. Wie die Polizei ermittelt hat, ist gegen 13.30 Uhr ein 18-Jähriger aus Lingen mit seinem VW-Beetle bei roter Ampel in Richtung Waldstraße gefahren. In diesem Moment kam eine 61-jährige Frau aus dem Märkischen Kreis mit ihrem Dacia von der Nordstraße bei grüner Ampel-Phase und wollte nach links in Richtung Waldstraße fahren. Es kam zum Zusammenstoß beider Wagen, wobei die 61-Jährige und der 18-Jährige verletzt wurden. Sie kamen in Rettungswagen in das Lingener Krankenhaus. An beiden Fahrzeugen war erheblicher Sachschaden entstanden. Der Kreuzungsbereich war für rund eine Stunde gesperrt.

Warnung vor Betrugsmaschen

 

Landkreis  – Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim kommt es derzeit erneut gehäuft zu diversen Betrugstaten. Die Masche variiert doch das Ziel ist immer dasselbe – Betrüger versuchen immer wieder an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Aktuell handelt es sich dabei insbesondere um Investitionsbetrug, Microsoftbetrug und Betrug durch falsche Bankmitarbeiter. Die Polizei warnt hiermit dringend vor diesen betrügerischen Aktivitäten und empfiehlt entsprechende Vorsichtsmaßnahmen:

Investitionsbetrug: Die Opfer werden dazu verleitet, in betrügerische oder nichtexistierende Unternehmen zu investieren. Die Täter nutzen dabei oft überzeugende Verkaufstaktiken, gefälschte Unterlagen und Online-Plattformen, um ihre Opfer zu täuschen. Wir raten daher dringend dazu, Investitionsmöglichkeiten sorgfältig zu prüfen und im Zweifelsfall professionellen Rat einzuholen.

Microsoftbetrug: Betrüger geben sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus und wollen Opfer dazu bringen, persönliche Informationen preiszugeben. Microsoft kontaktiert seine Kunden niemals unaufgefordert telefonisch und fordert nicht dazu auf, persönliche Informationen offenzulegen. Sollten Sie einen verdächtigen Anruf erhalten, legen Sie auf und kontaktieren Sie im Zweifelsfall die örtliche Polizeidienststelle. Betrug durch falsche Bankmitarbeiter: Die Täter geben sich als Mitarbeiter einer Bank aus und wollen Opfer dazu bringen, vertrauliche Bankdaten preiszugeben oder Geld auf betrügerische Konten zu überweisen. Seien Sie misstrauisch gegenüber unerwarteten Anrufen oder E-Mails, die finanzielle Transaktionen betreffen und überprüfen Sie die Identität. Die Polizei warnt dringend davor, auf verdächtige Anrufe, E-Mails oder sonstige Nachrichten zu reagieren, die finanzielle Transaktionen oder die Preisgabe persönlicher Informationen verlangen. Es wird darum gebeten, vornehmlich ältere Menschen zu warnen und zu sensibilisieren.

Angespannte Hochwassersituation an den Gewässern im Kreisgebiet

Emsland: Durch die anhaltenden Regenfälle kommt es weiterhin zum Anstieg der Pegelstände der offenen Gewässer im gesamten Kreisgebiet. Aktuell wird in Teilen der Wert für die dritte Hochwasserwarnstufe der Bach- und Flussläufe erreicht. „Die Wettermeldungen sagen für die Einzugsgebiete von Ems und Hase weitere Niederschläge vorher, welche sich verschärfend auf die Pegelstände auswirken können. Entsprechend bleibt die Hochwasserlage auch an den Zuflüssen und weiteren Oberflächengewässern angespannt“, bewertet Landrat Marc-André Burgdorf das aktuelle Geschehen. Der Landkreis Emsland stehe dazu in einem engen Austausch mit den Kommunen, Feuerwehren sowie Hilfsorganisationen. Die Verantwortlichen tauschen sich kontinuierlich über die Entwicklung in den betroffenen Kommunen aus, um bei Bedarf kurzfristig Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen.

Vorsorglich würden etwa an den Standorten Sögel, Haselünne und Lingen jeweils 20.000 Sandsäcke vorgehalten, um im Bedarfsfall eine schnelle Verfügbarkeit sicherzustellen, so der Landrat, der sich bereits am Heiligen Abend persönlich in der Leitstelle ein Bild über die Hochwassersituation im Kreisgebiet und die weiteren Prognosen verschafft hatte. „Ein außerordentlicher Dank gilt allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften, die sich über die Weihnachtsfeiertage für den Schutz der Bevölkerung einsetzen und die besinnliche Zeit hintenanstellen“, betont Landrat Burgdorf.

Aktuelle Pegelstände können unter https://www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de/ eingesehen werden.

Handlungsempfehlungen in Hochwassersituationen:

Wenn Sie in einem betroffenen Bereich wohnen, möchten wir Sie präventiv bitten, sich nicht dauerhaft in Kellern aufzuhalten, Fahrzeuge aus Tiefgaragen herauszufahren, wertvolle Gegenstände aus Kellern in höher gelegene Geschosse zu bringen und ihre Selbsthilfefähigkeit zu stärken.
Bitte bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Bitte sehen Sie davon ab, möglicherweise abgeschnittene/überflutete Bereiche selbstständig zu erreichen. Hier besteht Lebensgefahr.
Im Falle einer Lageveränderung erfolgt eine Warnung durch die Behörden. Halten Sie bitte die Notrufnummern von Polizei (110) und Feuerwehr (112) für Notrufe frei. Sobald die Gefahr vorüber ist, werden wir Sie informieren.
Meiden Sie betroffene Gebiete und informieren Sie sich in den Medien, zum Beispiel im Lokalradio. Gehen Sie nicht an Gewässer, die Hochwasser führen. Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen.
Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen, denn schon eine geringe Wasserhöhe kann die Steuerung behindern.
Schwimmen Sie nicht in überschwemmten Straßen! Auch das Durchschreiten von überschwemmten Unterführungen ist lebensgefährlich! Durch den Druck im Kanal können Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entsteht ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden kann.
Helfen Sie Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen, aber ohne sich selbst zu gefährden.
Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte.
 
Fotos: Speller Aa

„Dein Biomüll ist wichtig für unser Klima“

 

Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland startet Kontrollaktion – Bundesweite Initiative

Meppen. Gemeinsam mit mehr als 75 kommunalen Betrieben setzt sich der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) Landkreis Emsland in der bundesweiten Initiative https://www.wirfuerbio.de/ seit rund fünf Jahren für mehr Qualität beim Bioabfall und somit für mehr Umwelt- und Klimaschutz ein. Aus dem Bioabfall wird Kompost gewonnen, der vermarktet wird. Das bei der Vergärung entstehende Biogas wird verstromt. „Diese Prozesse bedürfen hoher Standards beim Ausgangsprodukt Bioabfall“, sagt der zuständige Dezernent Dr. Michael Kiehl. Um hier die benötigte Qualität sicherzustellen, wird sich der AWB Landkreis Emsland der bundesweiten Biotonnen-Kontrollaktion des Vereins #wirfürbio anschließen.

Die Aktion findet bundesweit vom 18. bis 29. September unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima“ statt. Am vergangenen Freitag (15. September) fiel vor dem Meppener Kreishaus II für den Landkreis Emsland der Startschuss. Kiehl machte deutlich, warum Kontrollen wichtig sind:„Die Anforderungen an den Kompost als gütegesichertes Qualitätsprodukt sind hoch. Nur sortenrein getrennter Bioabfall aus den Haushalten lässt saubere Komposterde entstehen ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu produzieren und auf chemische Düngemittel verzichten zu können. Auch der Prozess der Energieerzeugung lässt sich deutlich verbessern, wenn Verunreinigungen im Biomüll minimiert werden“. Und weiter: „Unsere Kernbotschaft lautet:Klimaschutz beginnt zu Hause bei jedem Einzelnen von uns, in der Küche, im Garten. Darum sind wir auf die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Störstoffe haben im Bioabfall nichts zu suchen.

Heinz Bökers, Betriebsleiter des AWB, betont: „Wir vom AWB haben festgestellt, dass es sinnvoll ist, den richtigen Umgang mit Biomüll immer mal wieder ins Gedächtnis zurückzurufen und Wissen aufzufrischen, denn leider ist der Biomüll zunehmend verunreinigt. Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich hier nicht biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Es wird zunehmend aufwendiger, daraus Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen. Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten unserer Vergärungsanlagen, die wir an zwei Standorten im Landkreis Emsland betreiben. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen“, erläutert Bökers.

Mit der Zielsetzung, eine Qualitätsoffensive für den Biomüll zu starten, hatte der AWB bereits im Oktober 2020 emslandweit stichprobenartig Biotonnen-Kontrollen durchgeführt. Insgesamt waren dabei 5.000 Biotonnen vor der Leerung am jeweiligen Abfuhrtag durch geschultes Personal auf unerlaubte Abfälle untersucht worden.

Wie damals, soll auch bei der diesjährigen Aktion das Ampelsystem angewendet werden. Je nach dabei festgestelltem Verschmutzungsgrad werden grüne, gelbe oder rote Aufkleber an den Tonnen angebracht, wobei grün für „keine Störstoffe, gelb für „geringer Störstoffanteil“ und rot für „extreme Fehlbefüllungstehen. „So erhalten Benutzer nach einem nachvollziehbaren Prinzip direkte Rückmeldung“, sagt Bökers. Wenn der Grad der „Verschmutzung“ zu hoch ist, wird die Tonne nicht geleert. In diesem Fall sollten die Störstoffe bis zur nächsten Abfuhr entfernt werden.

Bei der aktuellen Aktion werden Haushalte mit Biotonnen wieder stichprobenartig kontrolliert. Anschließend wird jeder gesichtete Behälter nach dem Ampelsystem gekennzeichnet. Etwa 51 Prozent der emsländischen Haushalte nutzen eine Biotonne. Bis zu 2000 Tonnen, das sind rund 3 Prozent der Haushalte, sollen während der Kontrollaktion in einem ersten Schritt geprüft werden. Die Kontrollen sollen im Landkreis Emsland über den bundesweiten Aktionszeitraumhinaus fortgeführt werden

Im Oktober 2020 waren insgesamt 500 rote, 1000 gelbe und 3500 grüne Aufkleber angebracht worden. Somit waren 70 Prozent der Behälter richtig befüllt worden, nur 10 Prozent blieben ungeleert und bei 20 Prozent bestand Handlungsbedarf.

Bild: Dr. Michael Kiehl, Dezernent beim Landkreis Emsland (r.), und Heinz Bökers, Betriebsleiter des AWB (l.), präsentieren gemeinsam mit den beiden Kontrolleuren Dennis Schmidtfrerik (2. v. l.) und Steffen Einhaus die Aktion, bei der die Reinheit des Bioabfalls sichergestellt werden soll. (Foto: Landkreis Emsland)